Das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) ist ein dekorativer Frühblüher für alle Gärten, die viel Halbschatten oder Schatten haben. Es wächst
natürlicherweise in basen- bis kalkreichen Laubmischwäldern auf feuchtem Boden und gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Fasst man die ganzrandigen, weiß
gefleckten Blätter an, spürt man sofort, was gemeint ist: Sie haben einen deutlich spürbaren "Pelz" aus kräftigen Borsten. Die Blüten sind anfangs rot, färben sich aber während der Blüte zu
blauviolett um. Die Blütezeit reicht von März bis Mai.
Es gibt gleich zwei Punkte, die das Gefleckte Lungenkraut für den Wildgarten wertvoll machen: Zum einen ist die Pflanze ideal, um schattigere Bereiche im Garten zu
bepflanzen. Die hübschen Blätter bleiben zum Teil auch im Winter grün, damit ist es eine schöne Blattschmuckstaude. Zum zweiten ist das Lungenkraut eine wertvolle Insektenpflanze, die
von Hummeln, Bienen und Wollschwebern häufig besucht wird.
Zu guter Letzt ist das Gefleckte Lungenkraut auch noch eine alte Heilpflanze. Der Name "Lungenkraut" ist dabei Programm: Die großen, weißfleckigen Blätter
sollen an einen Lungenflügel erinnern. Tatsächlich wurde das Gefleckte Lungenkraut früher bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, da es entzündungshemmend und hustenreizlindernd wirkt.
Auch als Wundheilmittel und bei Problemen mit der Verdauung wurde es genutzt. Das Gefleckte Lungenkraut enthält neben Gerbstoffen auch Kieselsäure und Schleimstoffe. Neuerdings konnten auch die
allseits gefürchteten Pyrrolizidinalkaloide nachgewiesen werden, allerdings in relativ geringer Menge. Von einer Verwendung wird daher abgeraten.
In der Natur findet man häufiger das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura). Es hat keine Flecken auf den Blättern, wurde früher aber auch als
Heilpflanze genutzt, auch wenn seine Wirkung umstritten ist.