Artenkenntnis to go: Die Kornblume

Diese Pflanze kennt wirklich jeder: Die knallblaue Kornblume (Centaurea cyanus), die jetzt an manchen Stellen wieder leuchtet. Kornblumen sind typische Kulturfolger, und zwar vermutlich schon seit der Jungsteinzeit vor etwa 5.000 Jahren, als sie mit Getreidesaatgut nach Mitteleuropa kamen. Seitdem wachsen und blühen sie in und am Rand von Getreidefeldern, seltener auch auf sandigen, sonnigen Brachen. Sie mögen es also warm und trocken und kommen auch mit einer gewissen Stickstoff-Fracht zurecht. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Juni bis in den Oktober.

 

Kornblumen sind einjährig und gehören zu den Korbblütlern (Asteraceae). Unverkennbar ist ihr leuchtend blauer Blütenstand, der aus vielen kleinen Röhrenblüten besteht, wobei die äußeren, knallig blauen Blüten "showmäßig" vergrößert und steril sind. Sie sollen den Insekten signalisieren: "Bitte hier landen". Die lineal-lanzettlichen Blätter und Stängel sind behaart und fühlen sich etwas rau an. Im Habitus macht die Kornblume einen eher dürren Eindruck, was ihrer trocken-warmen Standortwahl geschuldet ist. Sie kann bis zu einem Meter hoch werden, was auch nötig ist, wenn sie aus einem Getreidefeld heraus ragen will.

 

Durch den Einsatz von Herbiziden und sehr starke Düngung ist auch die Kornblume seltener geworden, ihre Bestände haben sich aber in den letzten Jahren wieder etwas erholt. Etwas häufiger kann man die Kornblume an den Ackerrändern von Ökobauern entdecken. Trotzdem ist sie weiter auf der Vorwarnliste. 

 

Die Kornblume wird als Heilpflanze verwendet, man findet sie auch häufiger als Schmuckdroge in verschiedenen Tees. Ihre Haupteinsatzbereiche in der Volksheilkunde sind leichte Kopfschmerzen und gereizte Augen sowie Bindehautentzündung. Die Pflanze hat allgemein eine eher subtile Wirkung. Traditionellerweise wird sie dem Saturn zugeordnet (blaue Farbe, dürrer Wuchs), der ja eigentlich nicht gerade für eine subtile Wirkung bekannt ist ;-)

 

In einjährigen Wildblumenmischungen für Insekten ist die Kornblume häufig enthalten. So kann man sie sich auch in den Garten holen. Wenn ihr sie in der Natur findet, lasst sie bitte stehen, denn sie ist immer noch latent bedroht.

Wichtig! Bitte beachten!

 

Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin noch Apothekerin. Die in einigen Artikeln beschriebenen Wirkungen von Pflanzen haben lediglich informativen Charakter und beruhen auf dem Wissen aus meiner akademischen Ausbildung als Botanikerin sowie auf eigenen Erfahrungen. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Es wird ebenso keine Haftung für eventuelle Schäden durch die unsachgemäße Verwendung von Pflanzen und deren Zubereitungen übernommen.

 

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