Da isser, der Hochsommer. In der Natur sind die Sommer- und Winterlinden (Tilia platyphyllos, Tilia cordata) in voller Blüte und duften intensiv süßlich. Man
kann sie auch hören: Durch das Gesumme zahlloser Bienen und Hummeln, die sich alle um die gelbgrünen Blüten versammeln. Die Autofahrer freut's weniger, denn der klebrige Honigtau von auf den
Linden sitzenden Blattläusen kleistert die Autoscheiben zu und der Staub bleibt anschließend besonders gut haften :-) Sommerlinden kommen natürlicherweise in Schlucht- und Hangwäldern vor,
Winterlinden häufiger in bodenfeuchten Laubwäldern. Beide haben aber eine lange Karriere als (heilige) Dorflinden und später als Allee- und Parkbäume hinter sich.
Auch die Johannisbeeren (Ribes rubrum) als weitere Zeigerpflanze des Frühsommers sind jetzt reif und leuchten schon von weitem. Johannisbeeren kommen bei uns
übrigens auch wild vor, sie stammen ursprünglich aus dem Auenwald, sind aber in der Natur eher selten zu finden. Eine mir bekannte Johannisbeere erträgt im Auenwald tapfer alle
möglichen Wasserstände, von hochsommerlicher Fast-Trockenheit bis hin zu solchen Überschwemmungen, dass man nur noch ihre Astspitzen sieht.
Andere typische Zeiger für den Hochsommer sind die reifen Stachelbeeren und im weiteren Verlauf die Blüte des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) und der
Wegwarte (Cichorium intybus).
Das gefiederte Jungvolk ist mittlerweile ausgeflogen und selbständig, daher ist es jetzt merkwürdig still. Kein leises bis lautstarkes Gekreische
mehr. Anfangs kamen manche Vogelfamilien noch im Pulk zum Vogelhäuschen, wo Mama und Papa die Kleinen in die Kunst des Am-Vogelhaus-Fressens eingeführt haben. Die Kleinen hat das
weniger interessiert, sie wollten einfach nur, dass etwas in ihren Schnabel gestopft wurde, egal was. Mittlerweile sind die Eltern wieder solo und erholen sich von der stressigen Zeit. Und die
Kleinen tauchen hier und da auch wieder im Garten auf, manche, wie die kleinen Rotkehlchen, noch ohne roten Fleck. Besonders die jungen Zaunkönige sind eher neugierig als ängstlich
und lassen sich von meiner Anwesenheit so gar nicht stören, während Papa Zaunkönig mir seinen Reviergesang ins Ohr brüllt ;-)
Im Garten bin ich jetzt hauptsächlich mit Gießen und Ernten (und Hochbinden bzw. Zurückschneiden) beschäftigt, um den Mittsommer
beginnt zudem die Hochzeit der Heilkräuterernte. Bienen und Hummeln umsummen die blühenden Pflanzen, die bald durch die nächste Blütenwelle ergänzt werden. Denn der Lavendel als
Ultrabienenmagnet steht bereits in den Startlöchern, ebenso Wegwarte und Herzgespann. Dann wird es wieder (angenehm) laut im Garten :-)