Noch ein Schmuckstück im Garten: Die Große Sterndolde (Astrantia major) blüht von Juni bis August und besticht durch ihre winzigen, filigranen weiß-rosafarbenen
Blüten, die in einer kleinen, kugeligen Dolde zusammen stehen. Am Rand des Blütenstandes stehen spitz zulaufende Hüllblättchen, die weiß oder rosa sein können. Insgesamt hat der
Blütenstand etwas von einem kleinen Juwel, finde ich. Die Große Sterndolde gehört zu den Doldenblütlern (Apiaceae) und ist somit unter anderem verwandt mit der Wilden Möhre
(Daucus carota), dem Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), dem berühmten Schierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides), dem Giersch (Aegopodium podagraria) und dem Gefleckten Schierling
(Conium maculatum).
Sie kommt bei uns in Süd- bis Mitteldeutschland hauptsächlich in Kalkgebieten vor, in Auwäldern, Seggenriedern und feuchten Wiesen des Berglandes. Sie mag
einen feuchten, lehmigen Boden und Halbschatten bis Schatten. Da Feuchtgrünland bei uns zu den gefährdeten Lebensräumen gehört, wird auch ihr Lebensraum immer enger, obwohl sie insgesamt
bisher als ungefährdet gilt.
Auch die Große Sterndolde wurde früher heilkundlich verwendet, und zwar die oberirdischen Organe vor allem als Wundheilkraut, die Wurzel als magenstärkendes Mittel.
Sie enthält Saponine und Flavonoide und wird traditionell zum Mond zugeordnet. Gelegentlich wird sie auch als Sanikel (Sanicula europaea) angesprochen. Der sieht allerdings anders aus und ist
heilkräftiger. Im Garten ist sie eine gute Hummelpflanze, wenn sie nicht allzu schattig steht. Sie fällt erst auf den zweiten Blick auf, dann aber ist sie ein echter kleiner Hingucker. Wenn
irgendwo im Garten Elfen wohnen, dann da ;-)