Der Garten im Spätherbst

Nun ist es schon November im Garten. Fragt man die Natur, stehen wir am Übergang zwischen Spätherbst und Winter. Die Blätter der Stieleichen (Quercus robur) sind gelb und fallen nach und nach zu Boden. Die Rosskastanien (Aesculus hippocastanum, eine weitere Zeigerart) sind schon kahl. Sobald die Blätter der meisten laubabwerfenden Bäume und Sträucher am Boden sind, ist in der Natur "offiziell" Winter.

 

Allerdings sieht es im Garten noch nicht so richtig nach Winter aus. Einige Bäume und Büsche sind noch relativ dicht belaubt. Die milden Temperaturen führen dazu, dass insbesondere die nicht-heimischen Sträucher wie der Mönchspfeffer und der Schmetterlingsflieder noch recht viel Laub haben. 

Ein weiteres Phänomen kann man im Moment ebenfalls beobachten: Die sogenannte Nachblüte bei einigen Pflanzen. Viele Arten bilden im Sommer bereits Knospen für das nächste Jahr. Wenn es im Herbst sehr mild ist, wie aktuell, gehen einige der Knospen vorzeitig auf. Beim Lavendel kann man die Blütezeit verlängern, indem man ihn im Sommer stark zurück schneidet. Zusätzlich ist es aber auch von der Lavendelart und der Sorte sowie von der Witterung abhängig, ob der Lavendel noch ein zweites Mal blüht und vor allem wie lange. Meinen Lavendel habe ich noch nicht zurück geschnitten, aber er blüht trotzdem wieder. Auch nett :-)

 

 

 

Andere nicht heimische Pflanzen wie die Ringelblume, blühen einfach solange, bis der Frost kommt. Kommt er nicht, blühen sie eben weiter. Das konnte man letztes Jahr in meinem Garten beobachten. Es war so mild, dass die Ringelblumen einfach den gesamten Winter über geblüht haben. Nicht sehr üppig, aber immerhin. Gleiches gilt für die Kapuzinerkresse: Sie hält auch durch, bis es friert. Dann ist der Spuk schlagartig vorbei. 

Bei den einjährigen, eingebürgerten oder heimischen Pflanzen wie Klatschmohn, Kornrade oder Kornblume kann es wiederum passieren, dass die Samen vom Sommer bereits wieder gekeimt sind und die jungen Pflänzchen mit der Blüte beginnen.  

 

Einige Insekten sind auch noch aktiv. Ich hatte erst vor kurzem eine paar satte Mückenstiche und natürlich den Spott auf meiner Seite. Fenster auf und Licht an ist im Moment noch nicht. Mein kleiner Asylant im Bücherregal, ein Tagpfauenauge, das sich dort zur Winterruhe nieder gelassen hatte, saß plötzlich am Fenster. Ich habe die Gelegenheit genutzt und es ins Gartenhaus umgesiedelt, wo es sich sogleich wieder verkrochen hat.

 

Bei den anderen Tieren steht die Uhr inzwischen voll auf Winter. Die Ponies sehen aus, als käme bald die sibirische Kälte. Die Rehe tragen ihr graubraunes Winterkleid. Die Kröten buddeln sich im Laub ein. Die Zugvögel sind unterwegs oder schon weg. Die Vögel im Garten warten hingegen jeden Morgen auf ihre Portion Futter. Sobald die Tür vom Gartenhäuschen klappert, hört man Geraschel und aufgeregtes Gepiepse der Meisen. Die Amseln flitzen über das Dach des Gartenhäuschens, um ja die ersten zu sein, die sich die Leckerbissen (Mehlwürmer! Rosinen!) sichern. Rotkehlchen huschen durchs Gebüsch und warten auf ihre Chance, während die Heckenbraunelle die herunter gefallenen Krümel vom Boden pickt. Die eine oder andere Maus leistet ihr dabei Gesellschaft. Die Kleiber richten eine Flugkette ein, um den Erdnussbruch abzutransportieren und in der Rinde der alten Weiden hinter dem Haus zu deponieren. Das wiederum freut die Eichhörnchen, die sich gerne bedienen. Futter frei Haus ;-)

Wichtig! Bitte beachten!

 

Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin noch Apothekerin. Die in einigen Artikeln beschriebenen Wirkungen von Pflanzen haben lediglich informativen Charakter und beruhen auf dem Wissen aus meiner akademischen Ausbildung als Botanikerin sowie auf eigenen Erfahrungen. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Es wird ebenso keine Haftung für eventuelle Schäden durch die unsachgemäße Verwendung von Pflanzen und deren Zubereitungen übernommen.

 

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