Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) sorgt im Frühjahr für einen netten Duft in der Luft :-) Daher freue ich mich jedes Jahr wieder darauf, dass
sie zu blühen beginnt. Wie der "Vorname" schon sagt, ist sie eng mit anderen "Prunussen" wie der Vogelkirsche (Prunus avium), der Schlehe (Prunus spinosa), der Pflaume
(Prunus domestica) oder der Sauerkirsche (Prunus cerasus) verwandt, sowie mit dem Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und der späten Traubenkirsche (Prunus
serotina) und so weiter. Also eine illustre Verwandtschaft! Die ganze Truppe gehört übrigens zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Eigentlich stammt die Traubenkirsche aus dem Auenwald, da sie feuchte bis nasse Böden mag. Aber sie wird auch oft in Parks und an Straßen angepflanzt da sie als
industriefestes Gehölz gilt, das auch in Bereichen mit viel Verkehr oder anderen menschlichen Störzonen wie zum Beispiel
Industrieflächen gut zurecht kommt. Zudem mag sie nährstoffreiche Böden, ein in unserer Zeit durchaus großer Vorteil. Hier oben findet man sie oft auch in Knicks.
Sie ist ein kleiner Baum, kann aber auch als Strauch vorkommen. Ab Mitte/Ende April beginnt die Traubenkirsche zu blühen. Sie hat traubenförmige Blütenstände mit
vielen weißen Blüten, die fünf Kronblätter aufweisen. Der Duft ist intensiv süßlich. Ihre Blätter sind fein gezähnelt und haben gut sichtbare Blattnerven. Sie ist übrigens einer der ersten Bäume,
der im Frühjahr seine Blätter bekommt. Dieses Jahr war es bei uns Ende März soweit.
Die kleinen Früchte der Traubenkirsche sind schwarz und haben einen Steinkern, der unter anderem giftiges Amygdalin und Prunasin enthält. Wegen dieser beiden
Blausäureglykoside (werden im Körper zu Blausäure verstoffwechselt) sollte man die Früchte nicht essen, auch wenn das Fruchtfleisch an sich nicht giftig ist, aber eben die Kerne. Und die
rauszupulen, ist eine riesen Arbeit (und Schweinerei ;-) Die Blüten und die Rinde (enthalten ebenfalls Blausäureglykoside) wurden früher äußerlich bei Ekzemen genutzt. Heute wird die
Traubenkirsche nur noch in der Homöopathie bei Kopfschmerzen verwendet. Dazu galt sie früher als dämonenabwehrende Pflanze, die über die Stalltüren gehängt wurde. Kein Wunder, bei einem guten
Duft nehmen auch die härtesten Dämonen Reißaus :-)
Die Traubenkirsche eignet sich für große Gärten, die Bereiche mit feuchtem Boden haben. Sie ist ein prima Bienengehölz und ihr Duft lädt zum Verweilen ein... es sei
denn, du bist ein Dämon ;-)