Artenkenntnis to go: Das Wilde Stiefmütterchen

Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) sieht aus wie eine Miniaturausgabe der uns bekannten Zierform, des Garten-Stiefmütterchens, und ist vermutlich auch eins seiner Elternteile. Die kleinen Blümchen wachsen bevorzugt auf sandigen, mageren, trockenen Flächen wie Brachen, Wegrändern, Dünen. Sie gehören zu den Veilchengewächsen (Violaceae) und blühen von April bis in den September. Die kleine Pflanze wird nur bis zu 40 Zentimeter hoch, hat ei- bzw. herzförmige  Blätter und eine bis mehrere Einzelblüten in der typischen Stiefmütterchen-Form. Die oberen Kronblätter sind violett überlaufen, die beiden seitlichen ebenfalls, oder sie gehen ins Weißliche. Das untere Kronblatt ist meist gelblich-weiß mit violetten Streifen (als "Landebahn" und Navigationshilfe für die Insekten). Die ganze Blüte ist also dreifarbig ("tricolor"). Vom gelblich-weiß blühenden Feld-Stiefmütterchen ist es durch die Blütenfarbe zu unterscheiden, aber vor allem sind beim Wilden Stiefmütterchen die Kronblätter deutlich länger als die Kelchblätter, während beim Feld-Stiefmütterchen die Kelchblätter oftmals die Kronblätter überragen.

 

Das wilde Stiefmütterchen ist eine traditionelle Heilpflanze. Es enthält Salicylsäure, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide und wird bei Erkältungen mit Fieber, Husten und Hautkrankheiten sowie Ekzemen genutzt. Schulmedizinisch findet es keine Verwendung. Astrologisch gehört es zu Venus und Merkur. Das Feld-Stiefmütterchen wurde ebenfalls als Heilpflanze verwendet.

 

Stiefmütterchenblüten kann man prima kandieren oder als Deko im Salat oder in der Suppe verwenden. Wichtig: Auf keinen Fall Stiefmütterchen aus dem Gartenmarkt nehmen, sondern nur selbst gesäte oder gesammelte (man kann die Blüten inzwischen auch kaufen). Bei den gesammelten aufpassen, dass keine gespritzen Äcker, Hundepisten oder stark befahrenen Straßen in der Nähe sind. Das Wilde Stiefmütterchen ist nicht mehr allzu häufig, das Feld-Stiefmütterchen findet man noch etwas häufiger. Also lieber stehen lassen und sich freuen.

Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) hat kräftig violett gefärbte Kronblätter, die unteren sind gelblich-weißlich. Die Blüte ist etwas größer als beim Feld-Stiefmütterchen, die Kelchblätter sind kürzer (nicht zu sehen).

Das Feld- oder Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) hat hell-gelblich bis weiße Kronblätter, die beiden oberen sind oft zart violett überlaufen. Erkennbar ist auch, dass die Kelchblätter (erkennbar als kleine grüne Spitzen zwischen den Kronblättern) mindestens genauso lang sind wie die Kronblätter selbst.

Wichtig! Bitte beachten!

 

Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin noch Apothekerin. Die in einigen Artikeln beschriebenen Wirkungen von Pflanzen haben lediglich informativen Charakter und beruhen auf dem Wissen aus meiner akademischen Ausbildung als Botanikerin sowie auf eigenen Erfahrungen. Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Es wird ebenso keine Haftung für eventuelle Schäden durch die unsachgemäße Verwendung von Pflanzen und deren Zubereitungen übernommen.

 

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