Und weiter gehts mit den Sommerblühern. Die nächste in der Reihe ist die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea). Wie der Name schon sagt, ist auch sie eine
Pflanze, die auf Wiesen und Weiden zu finden ist, die allerdings möglichst naturbelassen sein sollten. An sich ist sie noch recht häufig, aber auch sie verschwindet mehr und mehr, vor allem durch
zu hohe Nährstoffeinträge, aber auch durch das zu häufige Ab- und Ausmähen von Weg- und Straßenrändern sowie Gräben, bzw. das Mähen der Wiesen zum falschen Zeitpunkt (vor dem Ausreifen der
Früchte im Spätsommer).
Die Wiesen-Flockenblume gehört zu den Korbblütern (Asteraceae), Unterfamilie Carduoideae. Sie
hat einen charakteristischen rotvioletten, manchmal auch weißlichen Blütenstand, der etwas wie ein Struwelpeter aussieht. Sie hat nur Röhrenblüten, wobei die äußeren
vergrößert und in der Regel steril sind. Ihre braunen Hüllblätter (umgeben bei Korbblütlern den Blütenkorb) sind schuppig und erinnern mich - ganz unbotanisch - an eine kleine Ananas. Sie blüht
von Juni bis in den September/Oktober. Ihre schmal-länglichen Blätter sind ganzrandig und behaart.
Wie schon gesagt, wächst die Wiesen-Flockenblume am liebsten auf Wiesen und Weiden, die auch mal etwas feuchter ein dürfen. Der Boden sollte nährstoffarm sein und -
wie bereits erwähnt - nicht zu oft gemäht werden. Auch Wegränder werden besiedelt sowie Brachen und Trocken- bzw. Halbtrockenrasen. Das Vorkommen der Wiesen-Flockenblume gilt dabei als Hinweis
auf ein artenreiches Grünland. Wie bei vielen Korbblütlerarten ist auch bei der Wiesen-Flockenblume das Bilden von Unterarten Programm, so dass sie meist als Sammelart zusammengefasst wird.
Korbblütler eben :-)
Der kleine Struppi ist übrigens mit der Kornblume (Centaurea cyanus)
verwandt. Und genau wie bei ihr werden die hübschen Blüten der Flockenblume als Schmuckdroge in Tees gemischt. Die Blüten sind gerbstoffhaltig, haben entzündungshemmende Wirkung und wurden früher
unter anderem bei Halsentzündungen und Verdauungsbeschwerden verwendet. Man kann sie also auch essen, allerdings ist der Geschmack aufgrund der Gerbstoffe wohl etwas bitter. Astrologisch gehört
sie zum Merkur.
Die Wiesen-Flockenblume ist ein absoluter Insektenmagnet. Es ist spannend zu beobachten, was sich so alles in vollem Sonnenschein auf den Blütenständen tummelt. Man
kann sie als Einzelpflanze erwerben, im Garten braucht sie einen sonnigen Platz mit nicht zu nährstoffreichem, eher sandig-lehmigem Boden. Ansonsten ist sie abslout anspruchslos. Man findet die
mehrjährige Pflanze aber auch in guten Wildblumen-Saatmischungen. Ich habe sie leider nicht im Garten (zu wenig Sonne), dafür aber die verwandte und Halbschatten mögende Berg-Flockenblume
(Centaurea montana). Immerhin :-)